Auf einmal ist alles anders

 

Es ist eine surreale Zeit, in der wir uns bewegen. Solidarität heute bedeutet, sich von Mitmenschen zu distanzieren. Wir müssen mindestens einen Meter Abstand voneinander halten und eine Gesichtsmaske tragen. Wie paradox! Jeden Tag lerne ich etwas Neues über die "neue Normalität", was auf einmal richtig sein soll und was nicht. 

 

Bald wird jeder von uns jemanden kennen, der an Corona gestorben ist, 100.000 Tote, wenn ...Wir retten Leben, koste es, was es wolle

mit apokalyptischen Verlautbarungen reisst der Kanzler das Corona-Krisenmanagement an sich. In Polit-Show-Manier. Die Bevölkerung ist verunsichert, eingeschüchtert und natürlich vorsichtig. Sie hört auf ihn, sie folgt ihm. Kurz hat sich von Anfang an einer autoritären Corona-Politik verschrieben, einer Politik durch Angstmache und Kontrolle. Er tut so, als wüssten er und seine Experten wie man das Covid-19-Virus ausrotten kann, mit welchen Maßnahmen der Kampf gegen Corona gewonnen werden kann. Was liegt vor? Zunächst einmal ein Pandemie-Drehbuch, geschrieben von der WHO. Was wissen wir wirklich? Nicht viel. Es gibt keine fundierte Datenlage, kein epidemisches Monitoring-Modell. Man weiß nichts über mögliche Auswirkungen einzelner Maßnahmen. Eine klar erkennbare Strategie gibt es auch nicht. Wir sind im Blindflug unterwegs. Man sagt uns, die Rettung wird eine Impfung sein. Daran sollen wir glauben? Einen Impfstoff wird es frühestens in zwei bis drei Jahren geben. Was, wenn das Virus zwischenzeitlich mutiert? 

 

Nach dem ersten Schock lautet die zentrale Frage: Wer wird das alles bezahlen? Koste es, was es wolle wird nicht allen helfen. Und machen wir uns nichts vor: Auf der Strecke bleiben werden die Menschen, denen es vor der Krise schon nicht besonders gut gegangen ist. Obdachlose, Flüchtlinge, an der Armutsgrenze lebende Familien, Menschen ohne Jobperspektiven, Kulturschaffende, die am Existenzminimum schrammen und Kleinstunternehmer*innen. Ganz vergessen werden die vielen Kinder, die gelten nämlich auch nicht als "systemrelevant".

 

Unfassbare Summen an Steuergeld werden nun von Regierungen weltweit zur Begrenzung der sogenannten Kollateralschäden eingesetzt. Aber ich frage mich, ist es wirklich realistisch darauf zu vertrauen, dass dieselben Akteure, die unsere ökonomischen Lebensgrundlagen die Wand gefahren haben, uns nun retten werden? Dass sie uns wirklich helfen werden? Was ein Blick in die USA zeigt: Seit Ausbruch der Coronakrise konnten die 34 reichsten US-Milliardäre ihr Vermögen um zig Millionen vergrößern, berichtet das Institute for Policy Studies in seinem eben veröffentlichten "Billionare Bonanza Report". Acht dieser Superreichen verdienten seit 1. Jänner 2020 sogar mehr als eine Milliarde dazu. Gleichzeitig stieg die Zahl der Arbeitslosen auf 30 Millionen.

 

Nach der ausbleibenden Gesundheitsmisere tut sich eine Wirtschaftskrise von ungeheurem Ausmaß auf. Viele Familien in Österreich sind nicht wegen Corona, sondern wegen der scharfen Regierungsmaßnahmen in Not geraten, berufliche Existenzen sind vernichtet und unzählige Menschen in die Arbeitslosigkeit getrieben worden. Wurden wir von der Regierung, von unserem Kanzler doch nicht so souverän und fürsorglich durch die Krise geführt? Glücklicherweise ist nun auch ein kritisches Rumoren in der Bevölkerung zu bemerken. Zu viele Existenzen wurden dem viralen Abwehrkampf geopfert. Ich hoffe sehr, dass die politische Opposition bald in ihre Rolle findet.